Enzner
Brennerei
Edelbrandsommelier
Im Rahmen meiner Abschlussarbeit zum Edelbrandsommelier habe ich ein Konzept für die Errichtung einer Enzner-Brennerei ausgearbeitet:
Ausgangssituation
Ich brenne seit 2013 auf der 60 lit Anlage meiner Schwägerin den Enzner. Neben dieser Anlage ist leider nur noch eine Anlage in Galtür in Betrieb. Der Besitzer dieser Anlage führt hauptsächlich Lohnbrennerei für die Galtürer Bevölkerung durch.
Um wirtschaftlich zu arbeiten und die damit verbundenen größeren Erntemengen veredeln zu können, sowie gleichbleibend hohe Qualität zu garantieren, ist die Anschaffung eines größeren Brenngerätes sowie der Bau eines entsprechenden Maische- und Lagerraumes notwendig. Für die Direktvermarktung ist auch ein Verkostungs- und Verkaufsraum geplant.
Projekt
Zwei bereits bestehende Räumlichkeiten sollen zu einer Brennerei umgebaut werden. Der offene Vorraum des Hauses soll integriert werden und in Zukunft als Verkostungsraum dienen. Neu errichtet werden muss der Maische- bzw. Lagerraum, der an den Verkostungsraum anschließen soll.
Die Türen werden so ausgeführt, dass man mit einem IBC Tank durchkommt. Die Brennerei ist durch eine Glasfront vom Verkostungsraum getrennt, sodass man den Brennvorgang immer mitverfolgen kann.
Entscheidungen und Ausführungen zum Projekt werden in Abstimmung und Beratung mit meiner Familie, dem Referenten für Obstverarbeitung der Landwirtschaftskammer und unserem Architekten getroffen.
Nach reiflicher Beratung mit DI Ulrich Zeni von der Landeslandwirtschaftskammer und einigen Brennereibesichtigungen wurden bei den Anbietern folgendes Gerät angefragt:
- 150 Liter Kolonne (nebenstehend) mit Dephlegmator (mit diesem Brenngerät soll vorwiegend Enzian gebrannt werden)
- Raumhöhe ca. 2,20 m, Türdruchgangslichten sind 95cm
- Befeuerung – kombiniert Holz Strom
- CIP Reinigung mit Hochdruckpumpe und der Möglichkeit aus der Brennblase einen Kreislauf zu machen um mit Reinigungsmitteln arbeiten zu können.
- Beleuchtung der Brennblase und der Schaugläser im Helm und der Kolonne
Zusammenfassung und Ausblick
Um die Enzianwurzeln selber veredeln zu können, wird es notwendig sein, dass ich weiterhin viel Herzblut und auch Geld in das Projekt investiere. Die aktuelle Lage ist jedoch aufgrund der Preisentwicklung im Bausektor sehr schwierig. So gilt es, alles gut zu planen, zu kalkulieren und alle Möglichkeiten abzuwägen.
Ich möchte auf keinen Fall den Forschungsaspekt außer Acht lassen. Für mich ist es nach wie vor sehr wichtig, die optimalen Vergärungsbedingungen der Enzianmaische herauszufinden, um ein gleichbleibend hochwertiges Destillat herzustellen und die Ausbeute zu optimieren. So gilt es auch, Anbau und Ernte so effektiv wie möglich zu gestalten.
Das Feedback der letzten 5 Jahre zeigt, dass der Enzner ein sehr gefragtes, einzigartiges Produkt mit langer Tradition ist. Absatz und Vermarktung funktionieren.
Es gilt nun, „dem Enzner“ zu wirtschaftlichem Erfolg zu verhelfen.
„Dieses Projekt wird aus Mitteln der Europäischen Union kofinanziert. Nähere Informationen finden Sie auf https://ec.europa.eu/agriculture/rural-development-2014-2020_de
sowie zu RegioL auf www.regiol.at/projekte/aktuelle-projekte.html“.